Verleihung des DFG-Preises im Frankfurter Römer

DFG Preis 2019 2„Vive la liberté – das Recht auf Freiheit“: Zu diesem wichtigen und aktuellen Thema hatte Johanna Meister, die die Oberstufe des Goethe-Gymnasiums besucht, einen zehnseitigen Aufsatz in französischer Sprache verfasst, für den sie am 22. Januar von der Deutsch-Französischen-Gesellschaft im Frankfurter Römer ausgezeichnet wurde. Die Jury lobte Johannas exzellente sprachliche wie inhaltliche Leistung und würdigte in besonderem Maße, dass die Schülerin ihre Arbeit neben ihren schulischen Verpflichtungen und ihrem großen Engagement im mathematisch-naturwissenschaftlichen und sozialen Bereich verfasst hatte. Solange es solche jungen Menschen gebe, die sich mit großer Hingabe und Intensität sowie beeindruckender Kompetenz mit einem Thema befassen, das tief mit der französischen Geschichte verwoben sei, müsse es einem um die deutsch-französische Freundschaft nicht bange sein. Diese stand im Mittelpunkt der feierlichen Preisverleihung im ehrwürdigen Kaisersaal im Römer, dessen Wände die Galerie der deutschen Kaiser schmückt, allen voran der Ahnherr Europas, Karl der Große.

DFG Preis 2019 1Am 22.01.1963 wurde die deutsch-französische Freundschaft im Elysée-Vertrag besiegelt, den der damalige französische Präsident Charles de Gaulle gemeinsam mit dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer unterzeichnete. Am 22. Januar, dem Deutsch-Französischen Tag, findet traditionell auch der Festakt zur Prämierung der ausgezeichneten Schülerarbeiten statt. In seiner eindrücklichen Ansprache machte der Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft Christophe Braouet deutlich, dass es der deutsch-französischen Freundschaft zu verdanken sei, dass in Europa Frieden herrsche, Europa könne man als das Friedensprojekt schlechthin bezeichnen. 70 Jahre Frieden sei keine Selbstverständlichkeit. Frieden und Sicherheit zu bewahren, das sei die große Herausforderung Europas, dessen Herz Deutschland und Frankreich seien. Europa müsse zusammenhalten gegen separatistische Tendenzen, gegen Nationalismus und Populismus. Hier verwies Herr Braouet auf den Aachener Vertrag, der am selben Tag vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der Bundeskanzlerin Angela Merkel unterzeichnet wurde mit dem gemeinsamen Ziel, die Zukunft Europas zu gestalten. Frankreich und Deutschland verpflichten sich, füreinander einzutreten und enger zusammenzuwirken. Die Förderung von Austauschfahrten, von integrierten Studiengängen und die gegenseitige Anerkennung der Schulabschlüsse sind Konkretisierungen der gemeinsamen Zielsetzung.

Dies sprach auch Johanna Meister aus dem Herzen, die in ihrer Ausarbeitung ebenso die große Bedeutung des Zusammenhalts der beiden Nachbarländer betonte und ihr Anliegen so formulierte: Frankreich und Deutschland müssen Seite an Seite, Hand in Hand stehen, und die französische Devise der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit müsse eine europäische werden und dann lauten „Freiheit, Gleichheit, Solidarität und Frieden“.

Martina Limp