Bensheimer Goethe-Gymnasium beim 70. Europäischen Wettbewerb erfolgreich

Er gilt als der älteste Schülerwettbewerb Deutschlands und fand in diesem Jahr zum 70. Mal statt. Knapp 70 000 Schülerinnen und Schülern an insgesamt 1133 Schulen beteiligten sich und bewarben sich mit ihren Arbeiten am Europäischen Wettbewerb mit dem Jahresthema „Europäisch gleich bunt“.

Dass auch das Goethe-Gymnasium wieder mit Erfolg dabei war, ist als Europaschule schon eine Selbstverständlichkeit. Dennoch waren bei der Preisverleihung am Montagmorgen Schulleiter Christian Peter und Martina Limp, die am Goethe den Schulschwerpunkt Europa leitet, einmal mehr von dem Engagement und der Kreativität der Schülerinnen und Schüler begeistert, die der Schule wieder einen Bundespreis, acht Landespreise und neun Anerkennungspreise einbrachte.

Sprache und Kunst

Überreicht wurden die Preise vom Vorsitzenden der Europa-Union Bergstraße, Wolfgang Freudenberger, der damit auch schon lange Erfahrung hat – auch schon, als er noch Leiter der benachbarten Heinrich-Metzendorf-Schule war.

Aus Bensheim hatte sich außerdem die Karl-Kübel-Schule beteiligt und ebenfalls neben Landes- und Anerkennungspreisen einen Bundespreis gewonnen, die in einer gesonderten Feierstunde übergeben werden. Insgesamt gingen vier Bundes-, 29 Landes- und 26 Anerkennungspreise an Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Bergstraße, so die Information von Freudenberger.

Die preiswürdigen Arbeiten aus der Goethe-Schmiede gehören den Kategorien Sprache und Kunst an, die nach Auffassung von Martina Limp zusammengehören, da sie „die einzigen Mittel der friedlichen Kommunikation“ sind. Besonders erfreulich für sie waren das breite Teilnehmerspektrum vom sechsten Jahrgang bis zum Leistungskurs Q2 und der Erfolg des Sechstklässlers Haomeng Zhang, der als Jüngster den größten Preis erhalten hat. Er hatte in der Kategorie „Europäische Märchen neu erzählt“ die Geschichte von Rotkäppchen und dem Wolf auf zauberhafte Weise neu interpretiert. Sein farbenprächtiges Aquarell zeigt, wie das Mädchen mit Hilfe des Wolfs nach den Sternen greift. Andere mit dem Landespreis ausgezeichnete Arbeiten, wie die Sanduhr von Azra Günes, haben den Klimawandel und die Umweltverschmutzung zum Thema oder die notwendige Fürsorge für die noch junge EU im Bild von Arman Ghotra. In Bilder umgesetzt wurde auch das Thema Friedenssehnsucht oder der Sport als das Zusammentreffen diverser Kulturen und Gesellschaften.

Neben den künstlerischen Arbeiten wurden aber auch beachtliche Leistungen im Bereich der Sprachen belohnt. Bereits im Januar hatte sich der Französisch-Leistungskurs Q1/2 von Ulrike Heitkämper anlässlich des 60. Jahrestags des Élysée-Vertrags am deutschlandweiten „Internet-Teamwettbewerb“ des Institut Francais/Emmanuel Beaufils, Attaché für Sprache und Bildung, beteiligt und neben der Sprachkompetenz auch digitale Kompetenz bewiesen.

Mehr als 1830 Gruppen

Unter mehr als 1830 Gruppen mit insgesamt 30 000 Schülerinnen und Schülern schnitten die Goethe-Schüler in ihrer Kategorie als drittbeste Schülergruppe in Hessen ab. Sie lösten Aufgaben zu soziokulturellen Kenntnissen über Frankreich und die Frankophonie.

Elf Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 9a von Dorothee Dorweiler hatten sich dem Thema „Sport macht so ein Theater“ gewidmet und aufgeteilt in zwei Teams jeweils ein Rollenspiel in französischer Sprache geschrieben. Beide Theaterstücke sind unter den zehn besten Stücken in die letzte Runde gekommen und werden am 23. Juni in Frankfurt aufgeführt. Einen ersten Eindruck des Rollenspiels zum Thema Doping gab es vorab im Rahmen der Preisverleihung zu sehen. Für herausragende Leistungen in den Bundeswettbewerben Fremdsprachen wurden außerdem Elisabeth Meister (Jahrgang 10) und Eugenia Papadamaki (Klasse 9a) geehrt. Letztere beeindruckte mit dem polyglotten Video „The Bridge“, in dem sie mit wildfremden Menschen in unterschiedlicher Sprache – Englisch, Französisch und Altgriechisch – spricht und damit Sprache als Schlüssel der Migration darstellt. Dafür bekam sie schließlich den dritten Preis.

Elisabeth Meister landete mit ihrem Text „Le colis mystérieux“ – „Das geheimnisvolle Paket“ im Einzelwettbewerb auf dem zweiten Platz. Viel Beifall hatte der Preisträger des Bundespreises schon zu Beginn der Preisverleihung in der Mensa erhalten. Haomeng Zhang hatte die Veranstaltung musikalisch mit einem virtuosen Stück am Klavier eröffnet, was auch Schulleiter Christian Peter mit Dank und Respekt würdigte.

Jeanette Spielmann Freie Autorin