Christoffel-Blindenmission (CBM) gibt Online-Workshop am Goethe Gymnasium
Die Kleider passend auswählen, kochen oder sogar Videos drehen ohne Augenlicht – wie ist das möglich? Schülerinnen und Schüler des Goethegymnasiums in Bensheim erfahren das am Mittwoch, den 11. November. Dann nämlich kommt die Christoffel-Blindenmission (CBM) virtuell zu ihnen in den Unterricht. Mit dabei ist Fabiana alias der Youtuberin Ypsilon, die selbst erblindet ist. In einem Online-Workshop lernen die Jugendlichen, was die Herausforderungen von Menschen mit Sehbehinderungen sind. Die CBM ermöglicht ihnen so einen persönlichen Austausch trotz der Einschränkungen durch Corona. Denn gerade in diesen Zeiten ist es wichtig aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu unterstützen.
Offene Einblicke in den Alltag eines blinden Menschen
Während des Workshops spricht Fabiana alias YouTuberin Ypsilon offen über ihre Erblindung und den Schwierigkeiten, denen sie sich immer wieder im Alltag stellen muss. Sie beantwortet im Gespräch die persönlichen Fragen der Schülerinnen und Schüler. Der virtuelle Austausch soll Barrieren in den Köpfen abbauen, Hemmungen nehmen und zeigen, dass Menschen mit Sehbehinderungen ein eigenständiges Leben führen. Die digitale Unterrichtseinheit zeigt aber auch, dass blinde Menschen manchmal vor Herausforderungen stehen, die einem Sehenden nicht bewusst sind. Darüber hinaus dürfen die Schülerinnen und Schüler selbst die Erfahrung machen, was es heißt eine Sehbehinderung zu haben.
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Zum Tod von Leslie Schwartz (* 12. Januar 1930 in Baktalórántháza; Ungarn; † 12. Mai 2020 in Miami, USA)
„Ich sollte nicht leben. But you are part of my personal healing and I’m so grateful to be here.“ Mit diesen Worten eröffnete Leslie Schwartz viele seiner Vorträge, auch bei uns am Goethe für den Jahrgang 9. Nun verabschieden wir uns von Leslie Schwartz, der am 12. Mai 2020 in Miami im Alter von 90 Jahren verstorben ist.
Leslie Schwartz war mehrfach an unserer zu Gast, um über sein Leben und sein Überleben zu berichten. Geboren wurde er als Laszlo Schwartz in Baktalórántháza in Ungarn - „my Kuhdorf“, wie er immer sagte. Von dort wurde die Familie 1944 nach Auschwitz deportiert. Bei der Selektion an der Rampe in Birkenau sah er seine Mutter, seinen Stiefvater und seine beiden kleinen Schwestern zum letzten Mal - sie wurden direkt nach der Selektion in den Gaskammern von Birkenau ermordet.
Laszlo Schwartz überstand die Selektion und kam in den berüchtigten „Kinderblock“ von Josef Mengele. Sehr schnell verstand er, welches Schicksal die Kinder dort erwartete und es gelang ihm, sich mit seinem Freund in einen Transport nach Dachau zu schmuggeln. Dort bekam er von Mithäftlingen den Spitznamen „Lazarus“, weil er wie dieser von den Toten auferstanden, d.h. aus Auschwitz herausgekommen war. Vom KZ Dachau wurde er in verschiedene Außenlager in der Region um München verlegt, wo er auf Baustellen Schwerstarbeit verrichten musste: „I was schlepping Zement, bis ich nicht mehr konnte“.
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