Neue Technologien ins Klassenzimmer integrieren

Wie, lernen Goethe-Schüler beim Erasmus+-Projekt in Estland

GGB Estland 0418„Dass internationale Zusammenarbeit so gut funktioniert, hatte ich mir nicht vorstellen können“, berichtet Jan Dörner vom Goethe-Gymnasium aus Tamsalu (Estland). Der Neuntklässler ist einer von sieben Schülerinnen und Schülern, die zusammen mit Teilnehmern aus fünf Nationen acht Tage lang am Erasmus+-Projekt „Integration neuer Technologien in den Unterricht“ arbeiten. Die 14 bis 15 Jahre alten Schüler werden dabei von ihren Lehrern Heinz Löffler und Semjon Maczey begleitet.

In Estland beschäftigen sich die jungen Bensheimer in gemischten Gruppen mit Teilnehmern aus Estland, Griechenland, Italien, der Türkei und Deutschland mit den interaktiven Lösungen mathematischer Probleme unter Einbeziehung neuer Computerprogramme. Im Vorfeld hatten sie unter Anleitung von Mathelehrer Maczey eine Präsentation zum „Satz des Pythagoras“ erarbeitet und diese in Tamsalu vorgestellt. Die neuen Präsentationstechniken dafür waren beim Projekttreffen in Isernia (Italien) Anfang März erlernt worden – natürlich auf Englisch, welches Arbeitssprache für alle ist. Das funktioniere hervorragend, lobt Heinz Löffler die zwei Mädchen und fünf Jungen. Überhaupt sei es ein sehr harmonisches Treffen, was auch am einfühlsamen Auftreten seiner Schützlinge liege.

Versierte Esten am PC

„Bei den estnischen Schülern fällt auf, dass sie sehr strukturiert arbeiten und hervorragend mit den Computern umgehen können“, stellt Goethe-Schüler Henri Klein anerkennend fest. In den Gruppen werden auch Evaluations-Tools genutzt, um die Effizienz und Anschaulichkeit der erstellten Lerneinheiten zu überprüfen. Besonderen Wert legen die estnischen Lehrer darauf, dass die Programme kostenlos im Netz zur Verfügung stehen und die Schüler diese problemlos anwenden können. „So ein selbstorganisiertes Lernen macht mir viel Spaß“, sagt Moritz Bischof. Vor allem von seiner Zusammenarbeit mit den italienischen und griechischen Gruppenmitgliedern ist der E-Phasen-Schüler begeistert.

Untergebracht sind alle Schüler und Lehrer in einem Sporthostel, wo sie gute Freizeitmöglichkeiten haben. Neben den arbeitsintensiven Phasen in der Schule stehen Besichtigungen von Schlössern und einem Schifffahrtsmuseum auf dem Programm. Die Goethe-Schüler haben zwei Wochenenden für die An- und Abreise eingeplant und können so auch noch Riga und Talinn besuchen. Zurück in Bensheim werden sie die neuen Lernerfahrungen aufarbeiten und an andere Schüler des Goethe-Gymnasiums weitergeben.

Die Lehrer haben während des Besuchs bereits das Programm für das nächste Treffen in Karditsa/Griechenland festgelegt. In der ersten Woche der Herbstferien soll es dort um computergestützte Integration von Literatur in den Unterricht gehen. Das internationale  Erasmus+-Projekt wird vom Goethe-Gymnasium Bensheim koordiniert und läuft bis Juli 2019, unter anderem mit Treffen in Bensheim und Istanbul.