Europas Grenzen beim Europäischen Wettbewerb überwinden
Er gilt als der älteste Schülerwettbewerb in Deutschland, der in diesem Jahr in seine 71. Runde ging: Kinder und Jugendliche zu einer eigenständigen und kreativen Auseinandersetzung mit Themen rund um Europa zu ermutigen ist das Ziel des Europäischen Wettbewerbs, an dem sich in diesem Jahr in Deutschland rund 60.000 Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen beteiligt haben.
Das Motto lautete diesmal „Europa (un)limited“ – und damit haben sich auch Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums auseinandergesetzt. Mit Erfolg, denn einige von diesen Arbeiten wurden jetzt mit Landespreisen und einem Anerkennungspreis belohnt.
Überreicht wurden die Preise am Montag durch den langjährigen Vorsitzenden der Bergsträßer Europa-Union, Wolfgang Freudenberger, der im vergangenen November nach über 40 Jahren von der Spitzenposition im Kreisverband in die zweite Reihe gewechselt ist. Mit seinem Nachfolger, dem 27-jährigen Steven Schwarz aus Mörlenbach wurde somit auch ein Generationswechsel vollzogen.
Ein Fotobuch als Dankeschön für Wolfgang Freudenberger
Über die Anwesenheit von Freudenberger freute sich insbesondere Studiendirektorin Martina Limp, denn die Preisverleihung in der Mephisto-Lounge des Gymnasiums bot ihr somit die Möglichkeit, sich nach vielen Jahren der Zusammenarbeit mit einem Präsent von ihm zu verabschieden. Mit einem Fotobuch von vergangenen Preisverleihungen soll die Erinnerung an die Begegnungen im Goethe-Gymnasium erhalten bleiben, so die Leiterin des Schulschwerpunktes Europa.
In seinem Dank erinnerte Freudenberger auch an die Zeit, als er noch die benachbarte Heinrich-Metzendorf-Schule leitete und hob die gute Zusammenarbeit mit dem Gymnasium und dem damaligen Leiter Jürgen Mescher hervor, der wie sein Nachfolger Peter Christian zur Preisverleihung erschienen war.
Bezug nehmend auf das Wettbewerbs-Motto eines grenzenlosen Europas verwies Freudenberger auf die Abschaffung der Grenzen als eine der bedeutenden Leistungen von Europa. Grenzen hätten aber auch etwas Faszinierendes, da sie immer überwunden werden wollten. Er zeigte sich erfreut darüber, wie sich die Jugendlichen mit der Thematik auseinandergesetzt und mit ihren Arbeiten künstlerische Barrieren und physische Grenzen der Welt überschritten haben.
Insgesamt seien bundesweit über 42 000 Arbeiten von Bildern über Texte bis zu Videos entstanden, in denen sich eine große Vielfalt und Kreativität widerspiegele. Auch zeuge es von einer großen Qualität, bei dieser Vielzahl an Arbeiten mit einem Landespreis gewürdigt zu werden.
Am Goethe erhielten diese Würdigung die Arbeiten von Selim Eksioglu aus der 6a von Lehrerin Julia Weis und Emily Benzler aus der 8d von Lehrer Gregor Mayer. Selim Eksioglu hatte den Flug mit seinem Freund auf einem Teppich über Europa in seinem Bild mit der Darstellung von länderspezifischen Sehenswürdigkeiten festgehalten.
Zu sehen waren Schloss Neuschwanstein, der Schiefe Turm von Pisa, der Eiffelturm, Windmühlen und Atomium, aber auch die Tower Bridge, denn er hat den Wunsch, dass Großbritannien wieder zur EU kommt.
Emily Benzler gab ihrem Bild das Motto „Migration überschreitet Grenzen“ und verdeutlichte das in ihrem Werk mit der Vielzahl der europäischen Länderflaggen auf einem dargestellten Teil das Kontinentes. „Jeder soll sich frei und ohne Grenzen bewegen können“, so Emily Benzler.
Den Anerkennungspreis erhielt Leander Becker, ebenfalls von der 8d, der mit seinem Bild ausdrückte, dass Grenzen Länder, aber keine Menschen trennen.
Vorgestellt wurden im Rahmen der Preisverleihung auch Arbeiten aus dem Kunstunterricht von Lehrerin Julia Weis. Hier hatten die Kinder Fabelwesen erschaffen, die mit ihren guten Eigenschaften als Maskottchen für Europa vor allem die bunte Vielfalt demonstrierten.
Beteiligt hatte sich das Goethe auch am Bundeswettbewerb Fremdsprachen und dabei waren drei Arbeiten ebenfalls sehr erfolgreich. Oberstufenschülerin Elisabeth Meister hatte mit ihren hervorragenden Sprachkenntnissen in Französisch und Englisch nicht nur auf Landesebene gesiegt, sondern im renommierten bundesweiten Wettbewerb einen hervorragenden dritten Platz belegt. Für diesen Solo-Wettbewerb hatte sie sich eigenständig beworben und wurde mit Buchpreisen, Urkunde und Dank des hessischen Kultusministers belohnt.
Bemerkenswert waren auch die beiden Video-Projekte der Klasse 7f von Ulrike Heitkämper. In ihrem Video „Symphonie“ hatten Nia Blumann, Mia Forster und Emilia Winter von einer Schule erzählt, in der alle Sprachen der Welt gesprochen werden. Dank eines Zaubertranks können sich alle Schülerinnen und Schüler verstehen. „In der Musik geben viele Instrumente ein Lied, wenn viele Menschen sich verstehen, gibt es eine Symphonie“, so die Erläuterung des Videoteams.
„A normal Life“ nannten Nina Hoffmann, Stella Kaißling und Charlotte Seyffer ihren Videofilm, der ausdrückte, dass durch Freundschaft und Vertrauen Probleme gelöst werden können.
Beide Teams haben hessenweit einen dritten Preis gewonnen, was insbesondere deswegen bemerkenswert ist, weil bei eingereichten 107 Arbeiten kein erster Preis vergeben wurde.
Eine besondere Auszeichnung erhielt auch die Abiturientin Amalia Pastré. Sie hatte an dem Übersetzungswettbewerb „Juvenes Translators“ der Europäischen Kommission teilgenommen und eine Übersetzung aus dem Französischen ins Deutsche angefertigt. Die Kommission würdigte ihre Arbeit als „sehr flüssige Übersetzung mit ausgesprochen kreativen Lösungen“.
Martina Limp hatte die vielen Preise übergeben und dankte abschließend für das vielfältige Engagement der Teilnehmer und der Lehrkräfte.