Beim Aktionstag Deutsch lernen Grundschüler und Fünftklässler gemeinsam

Felix hat die Lehrerin „geschrumpft“

Oh je! Schmitti ist im Hamsterkäfig gefangen. Dabei ist Schmitti gar kein Hamster, sondern Felix’ Mathelehrerin und heißt eigentlich Frau Schmitt-Gössenwein. Felix hat sie mit einem Fluch auf 15,3 Zentimeter geschrumpft und jetzt hat sich das Blatt gegen ihn gewendet. Denn nicht nur muss er sie füttern und mit Waschzeug versorgen, die strenge, alte Paukerin droht ihm auch mit ernsthaften Konsequenzen, sollte er sie nicht möglichst bald wieder auf Normalmaß zurückverwandeln.

Das so beginnende Jugendbuch „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ von Sabine Ludwig diente gestern am Goethe-Gymnasium als Arbeitsmaterial für den Aktionstag Deutsch.

Erst zuhören, dann antworten

Die Klasse 5f, betreut von Deutschlehrerin Oda Blühdorn, empfing dazu die Klasse 4c der Joseph-Heckler-Schule, die von ihrer Klassenlehrerin Ingrid Schubert-Roß begleitet wurde. Der gemeinsame Vormittag von Viert- und Fünftklässlern findet jährlich im Rahmen einer 2010 gestarteten Kooperation im Fach Deutsch zwischen Lehrern zahlreicher Grund- und weiterführender Schulen aus dem Umkreis statt.

Nachdem die Fünftklässler ihre jüngeren Gäste im Klassenraum begrüßt haben, werden Paare gebildet. Die Hälfte der gemischten Gruppe übernimmt Blühdorns Kollege Eric Schuch, der sie in den Raum gegenüber mitnimmt. Die anderen Kinder nehmen an den Tischen Platz.

Blühdorn nimmt das Buch zur Hand und hält es hoch. Auf dem Cover sticht eine Figur deutlich hervor: eine korpulente, bebrillte Frau mit grimmigem Blick, die Hände in die Hüften gestemmt. Wie die Schüler bald darauf erfahren, handelt es sich um „Schmitti“, die in dieser Geschichte eindeutig die Rolle des Bösewichts spielt.

Blühdorn liest aus dem zweiten Kapitel vor. Da sitzt Felix schon in der Patsche und „Schmitti“ im Käfig. Er bringt ihr zum Frühstück Salbeitee, den sie aus einem Fingerhut trinkt, und ein paar Krümel Seife, die sie verschmäht, weil sie parfümierte Seife nicht verträgt. Für das eigentliche Problem mit ihrer Größe hat Felix nicht mal den Ansatz einer Lösung. Zu der Textstelle bekommen die Schüler im Anschluss mehrere Aufgabenzettel ausgeteilt. Sie müssen zeigen, wie gut sie aufgepasst haben.

Der Inhalt des Gehörten soll mithilfe von Rätseln, Multiple-Choice-Fragen und Schreibaufgaben abgerufen werden.

Dabei ist Partnerarbeit gefordert. Die Lösungen trägt die Gruppe dann mündlich zusammen, wobei Blühdorn darauf achtet, möglichst alle Schüler aus beiden Klassen zu Wort kommen zu lassen.

Das Schulgelände erkundet

Die letzte Aufgabe besteht darin, Rückmeldung zu geben, und zwar zur Partnerarbeit, den Aufgaben, dem Buch und dem Aktionstag insgesamt. Auch da nimmt die Lehrerin von den Schülern a Wortmeldungen entgegen. Die äußern überwiegend Gefallen, aber auch etwas ehrliche Kritik.

In der großen Pause erkunden die Viertklässler das Schulgelände, angeleitet von ihren älteren Partnern. Auch das gehört zum Programm. Grundsätzlich ist der Aktionstag dafür gedacht, Schüler auf den Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe vorzubereiten.

Während die Begegnung den jüngeren Schülern vor allem Mut machen soll, arbeiten die Lehrer beider Schulformen hinter den Kulissen zusammen, um den Unterricht so anzupassen, dass der Wechsel reibungslos verlaufen kann. Die Mitglieder der Kooperation kommen dafür regelmäßig zusammen.