Nach 1x1 nun 2x4:
Das Goethe feiert seine neuen Fünftklässler
Fröhliches Gewusel auf dem Schulhof, wartende Eltern, rennende Lehrer: Es ist Einschulungsfeier für die neuen Fünftklässler am Goethe-Gymnasium. In der vollbesetzten Turnhalle warten sechs volle Klassen auf ihre ersten beiden Schulstunden. Als die „Ode an die Freude“ feierlich im satten Bläsersound erklingt – an der Europaschule muss es schon die Europa-Hymne sein –, kehrt schlagartig Ruhe ein. Die Bläsergruppe der sechsten Klassen unter Michael Meyer-Limp beeindruckt, zumal die Schülerinnen und Schüler erst vor einem Jahr begonnen hatten, ihr Instrument zu erlernen.
Großes Lob dafür kommt von Schulleiter Christian Peter, der das Publikum, aber ganz besonders die kleinen Hauptpersonen des Tages begrüßt und gleich versucht, ihnen die Aufregung zu nehmen: „Ihr seid doch alle Profis nach vier Jahren Grundschule – wer das geschafft hat, schafft auch 2 x 4!“ Ob Peters Ausblick auf das Abitur in acht Jahren die Eltern beruhigt hat? Der Schulleiter äußert auch Wünsche an die neuen Goethis: einen respektvollen Umgang mit anderen zu pflegen, offen zu sein für Neues und den Mut, sich etwas zu trauen. „Ich bin mir sicher, ihr werdet einen Beitrag dazu leisten, das Goethe noch besser zu machen,“ ermuntert er die Fünftklässler.
Ermutigung braucht es an diesem Tag: Gerade noch die Ältesten in der Grundschule, werden sie ab sofort die Kleinsten sein - in der größten Schule an der Bergstraße mit 1.300 Schülerinnen und Schülern in 55 Klassen mit 120 Lehrkräften. Schulsprecherin Neela Pommerening weiß genau, wie sich das anfühlt – aber auch wie schnell das Einleben mit Hilfe der Patinnen und Paten und neuer Freunde geht. „Genießt die Zeit am Goethe, nehmt so viel mit wie möglich!“, ruft sie und empfiehlt dafür wärmstens das umfangreiche AG-Angebot.
„Dass die Schulzeit gelingt, liegt auch an uns Eltern“, betont Schulelternbeirätin Kati Mohnhaupt. „Wir können mithelfen, da sein in Höhen und Tiefen.“ Auch wenn die Kinder sehr schnell gar nichts mehr von der Schule erzählten. Während die neuen Fünftklässler in ihre Klassenräume ziehen, sind es dann wohl die Eltern, die an diesem aufregenden Tag Zuspruch brauchen. „Die freundliche Atmosphäre macht es meist so einfach, sich wohlzufühlen“, tröstet Mohnhaupt die Zurückgelassenen. „Auch die unterstützende Art der Schulleitung und das sehr engagierte Kollegium, das trotz vieler Arbeit ein offenes Ohr für neue Ideen hat.“ Das Goethe-Gymnasium sei eben nicht nur eine von mehreren Schulen in Bensheim. Das Schlusswort gehört Schulleiter Christian Peter, der noch einen Zettel in der Hosentasche gefunden hat, auf dem steht: „Wir rocken das zusammen!“ Er muss es wissen: Peter spielt E-Bass in der Lehrerband. (Ritter)