Geschichte

"Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen." (C. Wolf)

Die Beschäftigung mit der Vergangenheit ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Denn der Mensch ist von Natur aus ein neugieriges Wesen. Er möchte wissen, wie etwas entstanden ist, möchte wissen, warum er heute so lebt, wie er lebt. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit sorgt für Lösungsansätze in der heutigen Zeit und vor allem für mehr Verständnis und Toleranz im gesellschaftlichen Miteinander.

Wahlmöglichkeiten:

  • Im Rahmen des bilingualen Konzepts kann der Geschichtsunterricht im Jahrgang 9 auch bilingual erfolgen - Unterrichtssprache ist dann Englisch.
  • Als Profilkurs in der Einführungsphase kann die Teilnahme an der Geschichtswerkstatt gewählt werden.

Fachlehrer:

Iris Baiker-Kreuter, Dorothee Dorweiler, Korinna Flori-Groß, Judith Groen, Sebastian Kremer, Jörg Lienaerts (Fachvorsteher), Nadja Lippok, Heinz Löffler, Gregor Mayer, Stefan Mitze, Florian Schreiber, Eric Schuch, Eva Sloane, Janika Sonntag, Eva Zeig fachschaft geschichte

„Wir haben die Verantwortung für das Leben“

marzabotto3Zehn Schüler*innen aus E2 und Q2 nahmen auch in diesem Jahr an einem Geschichtsprojekt in der letzten Woche in Marzabotto, Italien, teil. Das Ziel der Fahrt war ein Ort des Vergessens – ein Ort, der heute nicht mehr bewohnt ist und aufgrund der schrecklichen Ereignisse lange Zeit von Einheimischen gemieden wurde. Auf einem Felsplateau nahe der Kleinstadt Marzabotto liegt die Gedenkstätte "Monte Sole".

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Zur Geschichte des Wohnens in Reichenbach:

Landessieg für Elisabeth Meister

GGB Ehrung E Meister 270723Elisabeth Meister aus der E-Phase des Goethe-Gymnasiums Bensheim hat beim renommierten Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten einen Landessieg errungen. „Mehr als ein Dach über dem Kopf – Wohnen hat Geschichte“ war das Thema, zu dem sich bundesweit Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen und Schulformen mit Projekten zur Geschichte des Bauens und Wohnens beteiligen konnten; Elisabeth überzeugte die Jury mit einer Recherche zu ihrem Odenwälder Heimatort.

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Schicksale von ehemaligen Bensheimer Familien gehen unter die Haut

IMG 1867So viel los ist selten in der engen Postgasse: Deutlich mehr als 50 Personen hatten sich vor dem Haus mit der Nummer 7 versammelt, ein Fernsehteam war mit Kameras vor Ort, dazu ein Fahrzeug des Bauhofservices – und der rote Lieferwagen von Gunter Demnig, der international durch die Verlegung von „Stolpersteinen“ zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus bekannt geworden ist und auch in Bensheim und in der Region schon häufig tätig war.

Angeregt durch Recherchen der „Werkstatt Geschichte“, eines Kurses der 10. Klassen, hat das Goethe-Gymnasium beschlossen, anlässlich seines 150-jährigen Bestehens Stolpersteine für alle ehemaligen Schülerinnen und deren Familien verlegen zu lassen, die Opfer des Nationalsozialismus geworden waren.

Schon seit 2013 gärte der Gedanke an eine solche Aktion, 2016 wurden auf Veranlassung der Schule erste Stolpersteine für eine einzelne jüdische Familie verlegt, doch erst mit dem Schuljubiläum kam auf Initiative von Florian Schreiber, der die „Werkstatt Geschichte“ leitet, der Gedanke, so etwas für wirklich alle dieser Schülerinnen zu machen. Möglich und finanzierbar wurde das aber nur, weil Schüler und Lehrer und viele weitere Mitglieder der Schulgemeinde entsprechende Patenschaften übernommen haben.

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Erinnerungskultur - Schüler des Goethe-Gymnasiums recherchieren über ehemalige jüdische Schüler / Der Familien Löb, Marx und Simon gedacht

Neue Stolpersteine in Bensheim verlegt

Stolpersteine Fam Simon MarxZum 150. Jubiläum des Goethe-Gymnasium wurden am 9. Februar in Bensheim 15 von insgesamt 70 Stolpersteinen verlegt. Dazu kam Gunter Demnig, welcher international seit 1992 Stolpersteine verlegt, an die Bergstraße. Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse hatten zusammen mit ihrem Lehrer Florian Schreiber im Rahmen der „Geschichts-Werkstatt“ über jüdische Schülerinnen und Schüler recherchiert, die zur Zeit des Nationalsozialismus das Goethe Gymnasium besuchten, welches damals noch als reine Mädchenschule einen guten Ruf hatte. Die Ergebnisse ihrer Nachforschungen referierten sie während des Rundgangs.

Was sind Stolpersteine eigentlich? Unter Adolf Hitler, der von 1933 bis 1945 Diktator des Deutschen Reiches war, wurde der Antisemitismus (Judenhass) in Deutschland sehr stark verbreitet. Juden hatten zu dieser Zeit so gut wie keine Rechte, wurden diskriminiert, ausgeschlossen und in Konzentrationslager gebracht, in denen sie qualvoll hingerichtet wurden. Insgesamt wurden in den zwölf Jahren, in denen die Nationalsozialisten an der Macht waren, über sechs Millionen Juden aufgrund ihrer Religion umgebracht. Die in den Boden eingelassenen Stolpersteine sollen an die grausame Zeit des Nationalsozialismus und die ermordeten Juden erinnern.

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Bensheimer Schüler erforschten Schicksale jüdischer Familien

Stolpersteine 001Sichtlich gerührt und emotional aufgewühlt bedankte sich Marc Kaman, Enkel von Erna Rohrheimer, bei den Schülerinnen und Schülern der Geschichtswerkstatt des Goethe-Gymnasiums, dass sie die Erinnerung an seine Großmutter Erna wieder erweckt und transparent gemacht haben. Bis dato habe er nur wenig über deren Lebensweg und Schicksal gewusst. Er besitze zwar einige Fotos, habe aber nicht gewusst, um wen es sich bei den darauf abgebildeten Personen handelt.

Erna Rohrheimer, frühere Schülerin des Goethe-Gymnasiums (damals noch Höhere Töchterschule), war 1938 mit ihrem Vater Eduard und zahlreichen jüdischen Emigranten vor den Nazis mit dem legendären Transatlantik-Passagierschiff St. Louis von Hamburg aus in die USA geflüchtet. Cedric (17) von der Geschichtswerkstatt hat ihren Lebensweg anhand von Dokumenten bis ins Detail recherchiert: „Von New York aus sind Erna und ihr Vater ins German Town nach Philadelphia gezogen, wo sie zunächst in einem Restaurant gearbeitet hat.“

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Messingplatten erinnern an die Vertreibung der jüdischen Familie Rohrheimer durch die Nationalsozialisten

Stolpersteine in der Rheinstraße verlegt

Stolpersteine Lorsch (1)„Ich lege an allen Gedenksteinen für jedes Opfer eine Blume ab“, sagte Gisela Steines vom Vorstand des Heimat- und Kulturvereins und streute weiße Blütenblätter auf die Stolpersteine, in denen die Namen von Eduard Rohrheimer und seiner Tochter Erna eingraviert sind. Erst wenige Minuten zuvor hatte der Kölner Künstler Gunter Demnig die kleinen quadratischen Messingplatten in den Bürgersteig vor dem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus der Familie Rohrheimer in der Rheinstraße 4 eingelassen. Seit 1996 hat Demnig in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus mehr als 75 000 Steine deutschland- und europaweit verlegt.

Erfreulich viele junge Menschen wohnten der sechsten Stolperstein-Verlegung in Lorsch bei – was üblicherweise durchaus ungewöhnlich ist, in diesem Fall aber dennoch nicht weiter erstaunlich war. Schließlich waren es Schüler der Geschichtswerkstatt des Goethegymnasiums in Bensheim, die beharrlich in alten Schulakten und auf Internetportalen zur Ahnenforschung das Schicksal jüdischer Schülerinnen und deren Familien, die vor dem Naziregime geflohen waren, die deportiert oder ermordet wurden, recherchierten. Das Erinnerungsprojekt mit der Verlegung von Stolpersteinen hat die Schulleitung mit Patenschaften finanziert.

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Stolpersteine erinnern an jüdische Schicksale in Bensheim

Mehr als 100 000 Stolpersteine hat Gunter Demnig schon verlegt. Mit seinem Projekt will der 1947 in Berlin geborene Künstler „die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner/Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus lebendig erhalten“.

Vor deren letzten selbstgewählten Wohnort lässt er Gedenktafeln aus Messing in das Pflaster ein, erstmals – und damals zunächst ohne Genehmigung – im Jahr 1996 in Berlin-Kreuzberg. Es dauerte noch einige Jahre, bis die Idee in deutschen Gemeinden wohlwollend aufgenommen wurde. Inzwischen gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in 27 Ländern Europas Stolpersteine, unterschiedlich finanziert und behördlich genehmigt.

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Holocaust-Gedenktag Elias Sumalowitsch, Schüler des Goethe-Gymnasiums, besuchte Auschwitz und sprach mit Überlebenden des Nazi-Terrors

„Fassungslos, geschockt und tief berührt“

Einen Monat ist es her, dass Elias Sumalowitsch aus Auerbach zusammen mit sechzig politisch interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus zehn Ländern die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besucht und dort mit Zeitzeugen gesprochen hat.

Am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, am 27. Januar, hat er vor dem Eingang des ehemaligen Vernichtungslagers mit etwa 200 Überlebenden und in Anwesenheit der Präsidenten von Polen, Israel, der Ukraine und Deutschland – Andrzej Duda, Reuven Rivlin, Wolodymyr Selenskyj und Frank-Walter Steinmeier – der mehr als 1,3 Millionen ermordeten Holocaust-Opfer in Auschwitz gedacht.

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