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Goethe-Gymnasium Bensheim
Hessische Europaschule
Verein Goethe hilft mit e.V.
SoR - SmC

Zivilcourage kann man lernen

Workshop am Goethe-Gymnasium mit dem Verein Tuğçe Albayrak

Workshop Zivilcourage GoetheIn kritischen Situationen Zivilcourage zu beweisen ist wichtig – aber wie geht das, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen? Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums Bensheim waren gespannt auf den theaterpädagogischen Workshop „Alltagshelden“ mit dem Verein Tuğçe Albayrak. Dessen Ziel ist es, tragische Vorfälle wie den Tod von Tuğçe zu verhindern. Vor zehn Jahren war die 23 Jahre alte Lehramtsstudentin aus Offenbach auf einem Parkplatz niedergeschlagen worden, weil sie sich schützend vor zwei Mädchen gestellt hatte: Sie verstarb an den Folgen des Angriffs.

Die Schüler lauschten zum Einstieg Tuğçes Geschichte, die niemanden unberührt lässt. Wie wichtig es ist, Situationen gut zu beobachten und einschätzen zu lernen, um sich selbst zu schützen, stellten die Workshopleiter immer wieder in den Mittelpunkt. Sich nicht provozieren zu lassen und auf das eigene „Bauchgefühl“ zu hören, wurde trainiert, indem die Schüler vorgespielte Szenen beobachteten, analysierten und Handlungsmöglichkeiten und-alternativen diskutierten. Bei den theaterpädagogischen Übungen im Anschluss gab es trotz des ernsten Hintergrunds immer wieder viel zu lachen.

Was Tuğçe nicht wusste

Am Ende hatten die Schüler ihren unsichtbaren Werkzeugkasten mit Konfliktlösungs-kompetenzen gefüllt. „Hätte meine Schwester das Wissen gehabt, das die Schülerinnen und Schüler jetzt haben, würde sie vermutlich noch leben,“ kommentierte Dogus Albayrak, der Bruder von Tuğçe, der sich seit ihrem Tod für die Workshops des Vereins an Schulen einsetzt und dafür auch nach Bensheim gekommen war. „Ein beeindruckender junger Mann,“ würdigte Anne-Sarah Mayer-Gaukler sein Engagement. Mayer-Gaukler hatte als Mitglied des Teams „Demokratielernen“ die Veranstaltung am Goethe-Gymnasium organisiert. „Wir hoffen sehr, dass wir in naher Zukunft erneut mit dem Verein zusammenarbeiten können. Die Jugendlichen konnten heute spielerisch lernen, gewaltfrei und mutig zu handeln, ohne sich dabei selbst oder andere zu gefährden.“
Ute Ritter