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Goethe-Gymnasium Bensheim
Hessische Europaschule
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Eine Reise in die Partnerregion Emilia Romagna im Zeichen Europas

Europastaatssekretärin Karin Müller übergab einen Förderbescheid an den Förderverein des Gymnasiums. Mit dem Geld wird eine Bildungsfahrt nach Italien finanziert.

2025 08 13 Europa Preisgeld 001Ihre diesjährige Sommerreise führte die hessische Europa-Staatssekretärin Karin Müller auch an die Bergstraße. Nach Pfungstadt und Zwingenberg wurde sie am frühen Mittwoch-Nachmittag am Goethe-Gymnasium in Bensheim erwartet. Zwar beginnt der reguläre Schulbetrieb erst kommende Woche wieder, aber das Lehrerkollegium ist bereits im Hintergrund aktiv und freute sich auf den hohen Besuch aus Wiesbaden.

Neben Schulleiter Christian Peter und seiner Stellvertreterin Nicole Guthier gehörte Tina Limp zum Empfangskomitee. Sie hat am Goethe die Leitung des Schulschwerpunktes Europaschule – und um Europa ging es auch.

In der letzten Schulwoche vor den Ferien hatte eine Gruppe aus Schülern und Lehrkräften des Goethe eine Studien- und Begegnungsreise in die hessische Partnerregion Emilia Romagna unternommen. Eine Reise, die vor dem Hintergrund des 25-jährigen Bestehens des Goethe-Gymnasiums als Europaschule auch vom Land Hessen finanziell unterstützt wird. Den Bescheid über die Förderung in Höhe von 5300 Euro überreichte die Landespolitikerin am Mittwoch gerne an den Vorsitzenden des Fördervereins der Schule, Jochen Breitenbach.

Die Studienfahrt hatte neben dem sprachlichen Aspekt auch einen geschichtlichen und sportlichen Hintergrund. Denn ein Teil der Reisegruppe mit Politik-Lehrer Markus Göldner verbrachte die Projektwoche in der „Friedensschule Monte Sole“ in der Nähe von Bologna und setzte sich in der Abgeschiedenheit des Apennin-Gebirges mit der dunklen Seite deutscher und italienischer Geschichte auseinander. Ende September 1944 hatten SS-Soldaten bei einem Massaker in den Bergen bei Marzabotto über 770 Zivilisten getötet und ganze Dörfer ausgelöscht.

Die am Mittwoch ebenfalls teilnehmenden Schülerinnen Fiona Ränker und Merle Burkert berichteten kurz von ihren Eindrücken und den in diesem Zusammenhang zu hörenden Einzelschicksalen, die besonders berührten. Davon berichteten sie auch den übrigen Schülerinnen und Schülern der Studienfahrt, die den sprachlich-kulturellen Teil der Bildungsreise ausgewählt hatten und zum Abschluss von ihrem Standort Brisighella in die Friedensschule gekommen waren.

Europasekretärin: Kleine zwischenmenschliche Erlebnisse, die Europa so spannend machen

Mit dem Baskin-Projekt gab es aber auch einen sportlich-inklusiven Aspekt. Insgesamt drei Mannschaften aus Italien und Deutschland spielten in gemischten Teams – italienische Profis und Spieler mit Beeinträchtigung und zum Teil mit Rollstuhl – Basketball und alle hatten großen Spaß dabei.

Die Europa-Staatssekretärin zeigte sich beeindruckt von dieser besonderen Bildungsreise und dankte allen Beteiligten für das Engagement, durch das der europäische Gedanke gelebt werde. Schöne Reden reichten dazu nicht aus, das funktioniere nur von Mensch zu Mensch. Es seien vor allem die kleinen zwischenmenschlichen Erlebnisse, die Europa so spannend machten, so Karin Müller.

Das sah auch die Europakoordinatorin am Goethe, Tina Limp so. Wie auch die Landespolitikerin hob sie insbesondere den generationenübergreifenden Aspekt der Studienreisen hervor. Auch mache es einen Unterschied, sich vor Ort mit der Geschichte der beiden Länder auseinanderzusetzen, dafür Zeit zu investieren und viel zu lernen.

Der Termin am Goethe-Gymnasium hatte am Mittwoch aber auch eine enge Verbindung mit Zwingenberg. Nicht nur, dass der Zwingenberger Rudolf Wein bis vor neun Jahren langjähriger Lehrer am Goethe war, er ist seitdem auch intensiv in die Organisation der italienischen Austauschfahrten eingebunden. Denn Wein ist auch im Zwingenberger Freundeskreis Brisighella engagiert und kann somit die vorhandenen Kontakte zur Zwingenberger Partnerstadt gut nutzen.

Sowohl die Partnerschaft zwischen Zwingenberg und Brisighella als auch der Schulschwerpunkt Europaschule am Goethe-Gymnasium feiern in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum. Für die Europa-Staatssekretärin war das im Rahmen ihrer Sommertour ebenso Anlass, auch in Zwingenberg einen Förderbescheid in Höhe von 7500 Euro zu überreichen. Unterstützt wird damit nicht nur die am 31. August geplante Jubiläumsfeier in Zwingenberg, sondern auch die bereits im April unternommene Fahrt nach Brisighella. Eine weitere Besonderheit der Partnerschaft in Zwingenberg: Die Anwohner der Brisighellastraße werden das silberne Jubiläum ebenfalls mit einem Straßenfest feiern, wie von Landtagsabgeordneter Birgit Heitland aus Zwingenberg zu hören war.

Neben Rudolf Wein hatte auch sie am Termin im Goethe-Gymnasium teilgenommen, denn es gab beim Besuch von Karin Müller noch eine weitere Parallele zu Zwingenberg. Bevor sie im Januar 2024 in der Staatskanzlei in Wiesbaden das Amt als Staatssekretärin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung übernommen hat, leitete sie das Ordnungsamt der Stadt Frankfurt. In dieses Amt folgte ihr bekanntlich der langjährige Zwingenberger Bürgermeister Holger Habich.